Nachmittage, von Ferdinand von Schirach
Nachmittage von Ferdinand von Schirach
My rating: 4 of 5 stars
»Nur stimmte es nicht, wir müssen immer bezahlen. Jede unserer Handlungen beruht auf längst schon getroffenen Entscheidungen, wir entkommen uns nicht, ganz gleich, was wir tun.«
“Was für ein Glück, es ist ein Schirach!”, dachte ich, als ich „Nachmittage“ zufrieden zu Ende gelesen hatte. Es kommt allerdings leider weder qualitativ noch quantitativ ganz an seinen großartigen Vorgänger “Kaffee und Zigaretten” heran, aber es sind wieder sehr interessante Geschichten dabei und es ist wiederum ein sehr persönliches Buch, daß Ferdinand von Schirach abgeliefert hat.
Er erzählt ruhig, in seinem typischen lakonischen Stil, von (seinen) Erlebnissen mit den verschiedensten Menschen in unterschiedlichsten Situationen.
Es ist ein bißchen, als habe Ferdinand von Schirach es sich in einem Sessel bequem gemacht und erzähle seinen Lesern nun (mehr oder minder wahre) Anekdoten aus seinem Leben. Allein bei zwei Geschichten (Allison und Mero) habe ich mich gefragt, ob das nun wirklich an ihm war, sie zu erzählen…
“Kaffee und Zigaretten” konnte ich voll tiefster Überzeugung fünf Sterne verleihen; bei “Nachmittage” muß ich daher folgerichtig bei vier von fünf Sternen bleiben.
Wer mehr über Schirach erfahren möchte, lese eher „Kaffee und Zigaretten„; wer mehr aus Schirachs Tätigkeit als Anwalt wissen möchte, dem sei „Verbrechen“ sehr empfohlen und wer das ganze Können dieses Menschen in Romanform kennenlernen möchte, der lese „Der Fall Collini„.
Ceterum censeo Putin esse delendam
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