Unsre verschwundenen Herzen, von Celeste Ng

Unsre verschwundenen Herzen, von Celeste Ng

Meine Bewertung: 1 von 5 Sternen

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, Celeste Ngs neuen Roman „Unsre verschwundenen Herzen“ zu lesen. Sowohl „Everything I Never Told You“ als auch „Little Fires Everywhere“ haben mir wegen ihrer hochinteressanten Geschichten, des ungewöhnlichen Erzählstils und der schieren Eloquenz von Celeste Ng sehr gut gefallen.

Leider habe ich nichts von alledem in „Unsre verschwundenen Herzen“ gefunden: Bird, der Junge, den wir gleich zu Beginn kennenlernen und der die erste Hälfte des Buches dominiert, bleibt blass und undeutlich. Abgesehen von der allgemeinen Empathie für ihn, der seine Mutter verloren hat und unter schwierigen Umständen mit seinem Vater lebt, habe ich nie wirklich mit ihm gefühlt oder mich emotional engagiert.

Für eine Dystopie gibt es in diesem Roman auch nichts Neues oder Besonderes: Hass gegen alles, was „fremd“ zu sein scheint, Fremdenfeindlichkeit. Bücher werden in dieser Gesellschaft nicht verbrannt, sondern entfernt und zu Brei verarbeitet. Kinder werden ihren Eltern weggenommen, wenn diese sie nicht nach den Lehren des Regimes erziehen wollen.

Hier gibt es nichts Neues, und Ng scheint kein einziger eigenständiger und neuer Gedanke gekommen zu sein. Sie hat auch ihren einzigartigen zwiebelartigen Erzählstil aufgegeben und ihre Prosa ist nur noch qualitativ ausreichend, aber absolut nichts Besonderes mehr.

Ich gebe das Buch nach etwa der Hälfte auf, weil ich das Gefühl habe, dass es eine Verschwendung von kostbarer Lesezeit ist, wenn ich weiterlese. Zumal mir vertrauenswürdige „Buchfreunde“ sagen, dass es später noch schlechter wird.

Ich hoffe, dass Celeste Ng zu den Höhen ihrer früheren Werke zurückfindet.

Einen sehr traurigen und enttäuschten Stern von fünf.

Ceterum censeo Putin esse delendam

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