Agnes, von Peter Stamm
Agnes von Peter Stamm
Meine Bewertung: 4 of 5 stars
“Agnes” von Peter Stamm war eine eher ungewöhnliche Lektüre, obschon der Inhalt wenig überrascht: Der namenlose Ich-Erzähler, ein Schriftsteller, trifft bei Recherchen zu einem Buch auf Agnes, eine Physikerin.
Nach einer kurzen Zeit der Annäherung finden beide zusammen. Fasziniert vom Geschichtenerzählen bittet Agnes ihren Partner um eine Erzählung, die sich fortan als roter Faden durch das gesamte Buch zieht. Dabei kommt es immer wieder zwischen wechselseitigen Beeinflussungen der semi-fiktionalen Geschichte und den im Buch behandelten Erlebnissen.
Genau diese Verflechtungen bilden einen Teil des Reizes dieser kurzen, lakonisch-distanziert erzählten Novelle. Es ist keine wirklich außergewöhnliche Geschichte, die hier erzählt wird und ihr Ende wird bereits mit dem ersten Satz des Buches vorweggenommen. Dennoch gelang es Stamm, mein Interesse dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Zweifellos hilfreich dabei waren die kurzen, prägnanten Kapitel, die sich meist in zwei bis drei Minuten “weglesen” ließen. Obwohl “Agnes” kein „pageturner“ im klassischen Sinn ist, war es auf seine ureigene Weise fesselnd und interessant.
Weithin offen ist es zweifellos in seinen Interpretationsmöglichkeiten und so bin ich nicht überrascht, daß es in einigen deutschen Bundesländern als Pflichtlektüre für das Abitur eingestuft ist. Für einen Deutsch-Lehrer zweifellos eine “Goldgrube”!
Vier von fünf Sternen.
Ceterum censeo Putin esse delendam
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